In einer sauberen Stadt lässt sich gut arbeiten, gut urlauben und sehr gut leben. Und obwohl das jedes Kind weiß, sorgt sich längst nicht jeder Mensch um ein sauberes Stadtbild der eigenen bzw. der besuchten Kommune. Müll ist ein Problem – auch in Bad Salzuflen.

Da die Stadtverwaltung und ihre Ordnungshüter das meist achtlose Wegwerfen von Müll nicht verhindern können, muss kontinuierlich aufgeräumt werden. So bedauerlich das auch ist.

Initiativen wie die zuletzt Ende März stadtweit durchgeführte „Clean up“- Müllsammelaktion machen immer wieder deutlich, wie viel Unrat auf sichtbaren Plätzen und in verborgenen Ecken entsorgt werden.
Tüten- und tonnenweise haben Salzufler Bürgerinnen und Bürger das zusammengetragen, was andere ohne Rücksicht auf Verluste in die Wälder und auf Grünflächen geworfen haben.

Da den Freiwilligen nicht an jedem Wochenende die Teilnahme an einer „Clean up“-Aktion zuzumuten ist, müssen zusätzliche Lösungen für kürzere Aufräumintervalle her. Zumindest für bestimmte Areale, Quartiere und Bereiche der Stadt. Hier ist die Verwaltung gefragt …

Erste Erfolge bereits im Juni 2021

Bereits im Juni des vergangenen Jahres wurden daher für Schötmar zwei Stadtbildpfleger eingestellt, die als sogenannte Quartiershausmeister den Ortsteil sauber halten sollen. Die Aufgabe der neuen städtischen Mitarbeiter besteht vor allem darin, die Straßen und Wege des Ortsteilzentrums regelmäßig zu begehen und vom Müll zu befreien. Zudem sollen sie einfachere Reparaturen direkt vor Ort vornehmen und Spuren von Vandalismus beseitigen.

Schon recht früh zeigte sich, dass die Arbeit der beiden Stadtbildpfleger erheblich zur Sauberkeit des Ortsteils beiträgt. Weder die Anwohnerinnen und Anwohner in Schötmar noch die Gewerbetreibenden des Ortsteils möchten heute auf die Leistungen der tatkräftigen Männer verzichten.

Neben der Sauberkeit bietet das Konzept des Quartiershausmeisters zusätzliche Vorteile, denn es gibt den neuen Mitarbeitern eine Chance, über die vom Jobcenter unterstützte und weitestgehend finanziell getragene Maßnahme auf den Arbeitsmarkt zurückzufinden.

Teilhabe und Beschäftigung, Sauberkeit und Sicherheit – alle Beteiligten gewinnen …

Antrag der Koalition

Vor diesem Hintergrund beantragten die Ratsfraktionen der CDU und von Bündnis 90/Die Grünen schon im November 2021 eine zügige Ausweitung der erfolgreichen Maßnahme. Zwei weitere Stadtbildpflegerinnen bzw. -pfleger sollten nach Auffassung der beiden Fraktionen eingestellt werden.

Darüber hinaus beantragte die Koalition, dass zusätzliche Arbeitsmittel zur Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den städtischen Haushalt finanziert werden. Der Antrag wurde bereits zwei Wochen nach seiner Einreichung einstimmig beschlossen. Und nur wenige Monate später erfolgte die Umsetzung.

Zum 1. April 2022 konnten zwei neue Quartiershausmeister ihre Arbeit aufnehmen. Ihre Aufgaben sind identisch zu denen der in Schötmar tätigen Kollegen, doch ihr Einsatzgebiet erstreckt sich vor allem über die Innenstadt. Es kann allerdings auch flexibel auf weitere Ortsteile angepasst werden.

Respekt und Wertschätzung

Das Stadtbild Bad Salzuflens wird durch die Erweiterung der Maßnahmen und durch die Arbeitsaufnahme der zwei neuen Mitarbeiter zusätzlich und nachhaltig verbessert. „Denn dort, wo weniger Müll und Vandalismus sichtbar sind, wird auch weniger von beidem hinzukommen“, ist sich der CDU Fraktionsvorsitzende Volker Heuwinkel sicher.

Er freut sich, dass durch die Initiative der Koalition die Aufenthaltsqualität weiter verbessert wird. Zudem hofft Heuwinkel, dass die Menschen die wichtige Arbeit der Quartiershausmeister wertschätzen werden. „Über ein nettes Wort der Anerkennung freuen sich die neuen Kollegen ganz sicher“, so Heuwinkel „allerdings würde sich der Respekt auch schon dadurch ausdrücken, dass einfach weniger Abfall wild weggeworfen wird.“

© Foto: Artur Neumann